Abschied von unserer Kirche St. Theresia

Abschiedsgottesdienst 

Bericht zur letzten Messe in St. Theresia am 17.06.2023; 16:00 Uhr 

Der 17.06.2023 wird in Zukunft seinen Platz in der Chronik der katholischen Kirche in Wattenscheid haben. Am vergangenen Samstag wurde an der Holzstraße in Eppendorf nach 92 Jahren wurde in der Kirche an diesem Standort der letzte Gottesdienst gefeiert. Ein ehrwürdiger wie auch emotionaler Abschied - ein kurzer Bericht. 

Schon eine gute halbe Stunde vor Beginn der Messe wird deutlich, dass an diesem Samstag in der zu Ehren der heiligen Theresia geweihten Kirche ein besonderes Ereignis ansteht.

Schon zu diesem frühen Zeitpunkt versammeln sich zahlreiche Menschen in der Kirche. Jeder einzelne Besucher des Gottesdienstes erhält eine kleine Kerze, welche im späteren Verlauf noch eine besondere Bedeutung haben wird.

Im Altarraum singt sich bereits der Chor ein, der den Gottesdienst musikalisch begleiten wird. Vor der Kirche versammeln sich die Bannerträger der in Eppendorf aktiven Verbände und Vereine.

In der Sakristei herrscht ebenfalls gespannte Unruhe. Rund um den Zelebranten Probst Kemper versammeln sich zahlreiche aktive Messdienerinnen und Messdiener die „unterstützt“ durch einige ehemalige Messdiener aus St. Theresia der Messe einen würdigen Rahmen geben werden.  

Um 16:00 Uhr ist es dann so weit. Angeführt von den Bannerträgern findet der große Einzug in eine bis auf den letzten Platz besetze Kirche statt. Familien, Senioren/innen, auch viele längst weggezogene Gemeindemitglieder wie auch Mitglieder der Pfarrei St. Gertrud, haben sich zu diesem besonderen Gottesdienst versammelt. Die Stimmung in der Kirche ist von Beginn an sehr emotional. Vielen Besuchern ist anzumerken wie nah ihnen dieser Abschied geht. 

Nach der Kommunion werden, die zu Beginn der Messe ausgeteilten Kerzen entzündet und es folgen Grußworte von Pastor Schmidt als ehemaliger Pastor der Gemeinde, Melanie Gleim für den Pfarrgemeinderat und Pfarrer Schulze von der evangelischen Nachbargemeinde. Pastor Schmidt erinnert an Pastor Heinrich Peters, der durch sein langjähriges Wirken in Eppendorf das Gemeinde Leben nachhaltig geprägt hat.

Alle drei würdigen das gut funktionierende Gemeinde Leben in Eppendorf und stellen heraus, das mit der Schließung der Kirche dieses nicht beendet sei, sondern nach einer Umsetzung des Projektes an gleicher Stelle jung und alt im christlichen Sinne weiter zusammenleben werden - Gemeinschaft sein können. 

Nach den Grußworten erklingt ein letztes Mal das Lied zu Ehren der heiligen Theresia.

Währenddessen wird der Tabernakel geräumt und das ewige Licht zum Altar in der Kirchenmitte gebracht. Gertrude Knepper entnimmt die Reliquie aus dem Altar. 

In einem feierlichen Auszug verlässt nun die gesamte Gemeinde die Kirche. Das Licht der entzündeten Kerzen wird aus der Kirche heraus getragen und vor den Türen der Kirche aufgestellt. Nachdem alle die Kirche verlassen haben, werden die Türen der Kirche durch ein junges und ein altes Gemeindemitglied als generationenübergreifendes Zeichen verschlossen. 

Probst Kemper spendet zum Abschluss des Gottesdienstes einen stillen sakramentalen Segen. Als Zeichen das Messen im Heinrich-Peters-Haus auch in Zukunft stattfinden sollen, werden das Allerheiligste, die Osterkerze, die Reliquie, das ewige Licht und das Messbuch in einer kleinen Prozession in das Heinrich Peters Haus getragen. 

Im Anschluss an den Gottesdienst dient die Pfarrwiese als Treffpunkt für die ganze Gemeinde. Bei Bratwurst, Kaffee und Kuchen und gekühlten Getränken werden bis in die Abendstunden Erinnerungen an die Kirche St. Theresia ausgetauscht. 

 

Text: Stefan Märcz

Fotos: Roman Grusemann