Christine Schlochtermeier: Vom Mütterverein zur kfd St. Theresia –
Eine kleine Chronik
Am 17.05.1931 wurde der Grundstein für die Kirche St. Theresia vom Kinde Jesu gelegt und im selben Jahr am 08.11. konnte sie geweiht werden.
Am 21. September 1932 gründeten fünf Eppendorfer Frauen mit dem Paramentenverein zusammen unsere heutige kfd.
Als Schutzpatronin und Vorbild galt die Hl. Elisabeth und so nannten sie sich Elisabeth- und Paramentenverein.
Zu der Zeit hatte der „Frauen- und Mütterverein Deutschland“ 900.000 Mitglieder und die Verbandszeitung erschien erstmals unter dem Namen „Frau und Mutter“.
Es waren schlechte Zeiten, nicht zuletzt wegen der vielen Erwerbslosen.
Der Elisabeth- und Paramentenverein in Eppendorf machte es sich zeitgleich zur Aufgabe, sich um die hilfsbedürftigen Gemeindemitglieder zu kümmern und natürlich Paramenten für die Kirche zu fertigen; zur besonderen Freude des damaligen Pfarrvikars Pater Apollinaris Brandenburg.
Nach dem plötzlichen Tod Pater Apollinaris Brandenbug im Jahre 1933 wurde im August 1934 Pater Laurentius Otto in Eppendorf neuer Pfarrvikar und Präses des Elisabeth- und Paramentenvereines.
Die Frauen machten Ausflüge nach Kevelaer, Stiepel und Werl.
Es gab Jahreshauptversammlungen mit geselligem Beisammensein bei Spiel, Kaffee und Kuchen.
1938 zählte der Elisabeth- und Paramentenverein 93 Mitglieder.
In der Pfarrchronik lesen wir:
Die Jahreshauptversammlung des Mütter- und Elisabethvereins konnte
dieses Jahr nicht wie früher in einem öffentlichen Lokal oder Saal stattfinden, da
Verordnungen seitens des Staates dieses nicht mehr zulassen.
Die letzte „Frau und Mutter vor dem 2. Weltkrieg erscheint im Juli 1939.
Am 3. Juli besetzt die Gestapo die Zentralstelle in Düsseldorf.
Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden entlassen und das Vermögen wird beschlagnahmt.
Der 2. Weltkrieg hat begonnen.
Auch während des Krieges bleiben die Vereinsfrauen nicht untätig. Sie setzen ihre
Hilfsaktionen fort.
1945 Ende des 2. Weltkrieges.
1946 Das Leben in Eppendorf beginnt sich wieder zu normalisieren.
Der Frauenverein, die Caritas und die Vincenzkonferenz arbeiten zusammen, um die große Not in den Familien zu lindern.
Am 4. März 1948 wählt der Elisabeth-Verein seinen ersten Vorstand.
Die 1. Vorsitzende wird Frau Völker.
1950 schreibt Pater Matthias in die Pfarrchronik:
„Unter auffallend starker Teilnehmerzahl hielt der Elisabethverein am 28.11.50 seine Jahreshauptversammlung im Saale Kuhlmann. Der alte Vorstand wurde, vielleicht nolens volens, vielleicht weil niemand anderes den Posten übernehmen wollte, einstimmig wiedergewählt. Der Abend verlief bei Kaffee u. Kuchen bei ernsten u. heiteren Darbietungen auf der Bühne bei Zufriedenheit aller. Gebe Gott, dass in Zukunft die Frauen- und Mütterpredigten in der Kirche die gleiche Teilnehmerzahl aufzuweisen haben, wie hier bei Kaffee und Kuchen.“
1951 übernimmt Pater Fabian Unold die Jugendseelsorge.
1952 nach 13 Jahren Seelsorge in Eppendorf stirbt Pater Laurentius.
In St. Theresia konnten in der Handarbeitsgruppe erstmals eigene Sachen
angefertigt werden.
1953 stiftet der Verein ein Fenster für die Kirche.
1954 wurde die erste Vereinsfahne von den Frauen gefertigt. (Banner)
Frau Völker schied als 1. Vorsitzende aus.
Nachfolgerin wurde Frau Adelheid Becker, die bis April 1964 erfolgreich tätig war.
In dieser Zeit wurde die Handarbeitsgruppe neu aktiviert.
Die Paramenten wurden ausgebessert, ein Messgewand angefertigt und manches Kommunionkleid wurde genäht und bedürftigen Familien zugestellt.
1957 schreibt Pater Bonaventura in der Pfarrchronik:
„Am 19. November feierten die Frauen ihr Elisabethfest in einem feierlichen Hochamt mit Predigt über die hl. Elisabeth. Am Mittwoch, dem 4. Dezember war Generalversammlung und die äußere Feier des Elisabethfestes im Jugendheim in Bochum-Hamme. Die Frauen wurden mit dem Bus dorthin gebracht und wieder abgeholt. Leider war der Saal nicht gut geheizt. Auch die Miete für den Saal war ganz erheblich. Die Teilnahme war gut.“
Der Elisabethverein schickt Pakete in die Ostzone und dachte besonders zur Weihnachtszeit an Bedürftigen, denn noch nicht jeder profitierte vom Aufschwung.
Am 31.07.62 verstirbt im Alter von 70 Jahren Pater Bonaventura, der die Gemeinde 25 Jahre betreut hatte. Sein Nachfolger und Präses unseres Elisabethvereins wurde Pater Fabian Unold.
Im April 1964 wird Frau Edith Ehlert zur 1. Vorsitzenden gewählt.
Sie leitet bis 1971 erfolgreich die Geschicke des Vereins.
Immer wieder setzen sich die Frauen zum Wohle der Gemeinde ein.
Für das Jugendheim wurden die ersten Gardinen und Vorhänge sowie
Küchengeschirr Besteck und Tischdecken angeschafft.
Die Handarbeitsgruppe, die sich alle 14 Tage Mittwochs trifft, arbeitet mit viel Erfolg.
Einmal im Jahr findet eine Handarbeitsausstellung mit Verkauf statt.
Den Erlös spenden die Frauen der Gemeinde und der Caritas.
1971 wird die bisherige 2. Vorsitzende Frau Baumeister zur 1. Vorsitzenden gewählt.
Die Mitgliederzahl war inzwischen auf über 300 angestiegen.
Ein besonderes Geschenk für die neu renovierte Kirche machte Pater Fabian der Gemeinde. Er selbst sparte jeden Pfennig, um der Gemeinde Altar, Kanzel und Seitenaltar zu finanzieren.
Die neuen Kirchenbänke wurden vom Elisabethverein gespendet. Später kamen dann noch neue Sitzkissen hinzu.
Am 21.07.1974 wurde Pfarrer Heinrich Peters in sein Amt eingeführt.
Bis 2001 war Pfarrer Peters Präses unserer Frauengemeinschaft.
1982 wurde unser Elisabethverein in kfd (Katholische Frauengemeinschaft Deutschland) umbenannt. Eine neue Fahne musste beschafft werden.
Am 18.11.1982 wurde das 50-jährige Jubiläum der kfd gefeiert.
1988 löste Frau Margret Tembusch Frau Baumeister als 1. Vorsitzende ab. Frau Baumeister hatte 17 Jahre den Elisabethverein bzw. die kfd erfolgreich geleitet.
Mit Frau Tembusch wurden die ersten Gruppen gegründet. Der „Frauentreff“ (zuerst „Kreis junger Frauen“), „Frauen 88“ und der „Hildegardkreis“.
Vom 15. – 19.11.1992 wurde im Rahmen einer Festwoche das 60jährige Bestehen der kfd gefeiert.
Bei der Generalversammlung 2000 wurde Margret Tembusch nach 12-jähriger erfolgreicher Tätigkeit aus dem Vorstand kfd verabschiedet. Als erstes Leitungsteam wurden Christine Schlochtermeier und Margit Reiber gewählt.
Nach 27 Jahren ging Pfarrer Peters 2001 in den Ruhestand.
Von dieser Zeit an kooperierte St. Theresia mit der Nachbargemeinde St. Maria-Magdalena und wurde seelsorgerisch von Pfarrer Schmidt und vom Pastoralteam betreut.
2001 wurde die neue Gruppe „Frauenmix“ gegründet. Sie zeichnet sich dadurch aus,
dass sich Frauen verschiedenen Alters in dieser Gruppe zusammengefunden haben.
Nach Weggang von Pfarrer Peters hatte die kfd keinen Präses mehr. Auf unserer Mitgliederversammlung im September 2002 wurde Frau Hildegard Volmer zu unserer geistlichen Begleiterin gewählt.
2006 gründeten wir die junge Gruppe „TNT“ (Theresias neue Truppe). Alle Mitglieder dieser Gruppe und weitere 13 Frauen wurden an unserem Jubiläum (70 Jahre) neu in die kfd aufgenommen.
In der Zeit danach entstanden in der kfd weitere Gruppen mit jeweils eigenständigem Programm. So konnte für alle Altersgruppen ein entsprechendes, individuelles und interessantes Programm angeboten werden.
Darüber hinaus gab es viele gemeinsame Treffen und Zusammenkünfte. An dieser Stelle sollen beispielhaft die Mitgliederversammlungen, Elisabethfeste mit Jubilarinnen-Ehrungen, Weihnachtsmarktfahrten und Sommerausflüge genannt werden. Höhepunkte wie Karnevalsfeiern und Sketchabende garantierten immer an je zwei Tagen ein volles, ausverkauftes Heinrich-Peters-Haus.
Viele Jahre wurden die Überschüsse aus den Veranstaltungen als Spende an den Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM) für Mütter in Not sowie an den Förderverein zur Erhaltung des Heinrich-Peters-Hauses abgeführt.
Den Mittelpunkt in der Gemeinschaft prägte dennoch seit jeher die monatliche Heilige Messe, die bis heute von vielen Frauen gerne besucht wird. Diese gute Tradition soll in jedem Fall weiter gepflegt und erhalten werden. Im Moment gibt es konkrete Überlegungen, wie diese Messen im Heinrich-Peters-Haus stattfinden können.
Die kfd St. Theresia stellt sich heute keinesfalls als betagte, alte Dame dar. Gut, sie ist im letzten Jahr 90 Jahre alt geworden. In den vielen Jahren, in der sie zum Wohle aller Frauen in der Gemeinde gewirkt hat, hat sie weder an Kraft, Willen und besonders nicht an Charme verloren.